Autor dieser Seiten:  Detlef Knick - Berlin 
 
Walzenspielwerke
ausgewählter Hersteller
 
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square30_yellow.gif  Ausführliche Restaurierungen Walzen-Spieldosen
square30_yellow.gif  Einfache Restaurierungen Walzen-Spieldosen
square30_yellow.gif  Technische Details Walzen-Spieldosen - Teil 1
square30_yellow.gif  Technische Details Walzen-Spieldosen - Teil 2
square30_yellow.gif  Datierung Walzen-Spieldosen
square30_yellow.gif Die Spieluhren-Metropole Sainte-Croix in der Schweiz
square30_yellow.gif Walzenspieldosen J.H. Heller - Thorens - Rzebitschek
square30_yellow.gif Links + Adressen + Museen
square30_yellow.gif  Technische Details zu Blechplatten-Spieldosen
square30_yellow.gif  Blechplatten-Spieldosen - Ausführliche Dokumentation
square30_yellow.gif  Lochplatten / Blechplatten reparieren
square30_yellow.gif  Symphonion und Polyphon Spieldosen Dokumentation
square30_yellow.gif  Lochplatten Größentabelle für Polyphon & Symphonion
square30_yellow.gif  Polyphon auf der Pariser Weltausstellung 1900
square30_yellow.gif  Zigarettenspender Automaten m. Spielwerk
square30_yellow.gif  Pfeifer Automaten von Griesbaum
 
 
  
 
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Der Spieldosen Hersteller Rzebitschek
 
Der Spieldosen Hersteller Olbrich in Wien
 
Der Spieldosen Hersteller J.H. Heller
 
Der Spieldosen Hersteller Thorens
 
Was ist eine Malteserkreuzstellung ?
 
Fünf Klangbeispiele zu Walzenspieldosen
 
Kammspielwerke des Herstellers
R z e b i t s c h e k
1819 - 1897
 
Franz (Vater) / Gustav (Sohn)
 k.u.k. Monarchie Österreich-Ungarn
 
 
Beschäftigt man sich mit der Spieldosen-Industrie Österreichs im 19. Jh. so sollte man bedenken, dass es um ein Gebiet geht das zu jener Zeit bedeutend grösser war als das heutige Österreich.
 
Teile von Polen, Deutschland und Ungarn gehörten damals zum Österreichischen Hoheitsgebiet. Ebenso Tschechien, die Slowakei und damit auch Prag (!)
 
Eine ernstzunehmende Konkurrenz erwuchs den Schweizer Herstellern nur in der Firma L’Epée in Frankreich und in der Produktion von Kammspielwerken der k.u.k Österreich-Ungarischen Doppelmonarchie. Vornehmlich durch die Firmen Rzebitschek in Prag und Olbrich in Wien.
 
In Böhmen - der heutigen Tschechichen Republik - begann (Vater) Franz Rzebitschek 1819 mit der Herstellung von Kammspielwerken. Die meisten Quellen deuten jedenfalls auf dieses Jahr (!)
 
Lt. Berichten einer Beurteilungskommission über eine 1831 in Prag abgehaltenen Gewerbeausstellung erhielten Willenbacher &  Rzebitschek eine Bronzemedaille.
Sie dürfen sich nun "Spieluhrmacher in Prag" nennen.
 
In dem Artikel heißt es weiter.....
 
"Sie verfertigen seit dem Jahre 1819 gröszere und kleine Musikspielwerke nach Art der Schweizer"
 
Sie sind die ersten die in Prag, der damaligen k.u.k. Monarchie (Österreichisch-Ungarische Doppelmonarchie oder Donaumonarchie genannt) ein solches Geschäft etablierten(!)
 
 
Franz Rzebitschek begründete 1828 zusammen mit seinem Partner
Alois Willenbacher in Prag die Firma -> Willenbacher &  Rzebitschek.
 
Nach Ausscheiden seines Partners Alois Willenbacher im Jahre 1842, führte Franz Rzebitschek die Fabrik bis 1870 allein weiter.
 
Ab 1870 leitet die Firma sein Sohn Gustav Rzebitschek, der den Betrieb im Jahr 1897 schloss.
 
 
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Typisches Kammspielwerk um 1840 von Willenbacher & Rzebitschek
 
Willenbacher-Rzebitschek_ 01.jpg
Willenbacher-Rzebitschek_ 02.jpg
 
 
 
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Kammspielwerk
 
Willenbacher & Rzebitschek
 
mit 2 Musikstücken
 
 
 
 
Rzebitschek Gustav
 
Gustav um 1870
In Sammlerkreisen machte man sich zunächst Gedanken über die unterschiedliche Schreibweise des Namens / Rebicek /Rzebitschek.
 
Man nahm an, dass der Name Rzebitschek der ursprüngliche Name war, die einfache Schreibweise später vor allem der ausländischen Kontakte wegen gehandhabt wurde.
 
Vor kurzem klärte sich auch dieser Sachverhalt. Es waren die wachsenden Nationalgefühle die Gustav bewogen, seinen Namen ab ca. 1860 nur noch auf Tschechisch zu buchstabieren.
 
 
 
Die wichtigsten Werkdatierungen:
 
Franz Rzebitschek hat zwischen 1819 und 1870 gearbeitet.
Zwischen 1819 und 1842 hat er seine Werke entweder gar nicht oder mit
Willenbacher & Rzebitschek signiert.
 
 
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Typisches Kammspielwerk um 1840 von Willchbacher & Rzebitschek
 
Willenbacher-Rzebitschek_ 03.jpg
Willenbacher-Rzebitschek_ 05.jpg
 
 
Bekannt geworden sind Nummern zwischen 5622 u. 17194. Die Nummer der Ouvertüre-Dose "8812" stammt aus dem Jahr 1837. Daraus lässt sich eine recht genaue Berechnung der Jahres Produktionszahl errechnen.
 
Ab 1842 signierte Franz Rzebitschek seine Werke von Nummer 1767/1430 bis Nummer 34697/2069 mit "Rzebitschek in Prag".
 
Das nächste Werk mit der Nummer
34913/2495 trägt die Signatur
 
F. Rzebitschek
Musikwerk Fabrik in Prag
 
Signatur auf dem Tonkamm
F. Rzebitschek Musikwerk Fabrik in Prag
 
 
Dieses Signum behält er bis zur höchstenbekanntgewordenen Nummer 43947/3568 bei. Franz Rzebitschek starb 1889.
 
Insgesamt sollen ca. 52.000 Spielwerke gefertigt worden sein. Die Qualität der Erzeugnisse war hervorragend und wohl die höchste in der damaligen Österreichischen k.u.k. Monarchie.
 
Bei der ersten Weltausstellung 1851 in London wurde die Fa. Rzebitschek mit einer Goldmedaille ausgezeichnet. Auch zur Weltausstellung 1855 in Paris ging die einzige, den Spieldosen zuerkannte Medaille an Franz Rzebitschek in Prag.
 
 
 
Lt. Aufzeichnungen von Gustav Rzebitschek haben seine Kammspielwerke....
 
bei 2 Musikstücken
= 84 Tonfedern
 
bei 3 Musikstücken
= 94 Tonfedern
bei 4 Musikstücken = 103 Tonfedern
bei 6 Musikstücken = 104 Tonfedern
bei 8 Musikstücken = 89 oder 90 Tonfedern
 
 
Vergleicht man die diese Zahlen mit den gefundenen Spielwerken, so stimmt das nicht unbedingt überein. Vermutlich gelten die Zahlen nicht für die frühen signierten Werke, sondern für die nach 1885 gefertigten Kammspielwerke.
 
Die Dimensionen der 3- und 4-Melodienwerke differieren dann schon beträchtlich. Diese Werke, sowie die Instrumente mit 6, 8 oder 12 Melodien, sind aber eher selten anzutreffen.
 
 
 
Kammspielwerke bezeichnet mit Rzebitschek Musikwerk Fabrik in Prag
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Rzebitschek F. Rzebitschek Musikwerk Fabrik in Prag 2.jpg
Rzebitschek F. Rzebitschek Musikwerk Fabrik in Prag 1.jpg
 
Rzebitschek in Prag.jpg
 
Rzebitschek F. Rzebitschek Musikwerk Fabrik in Prag 3.jpg
F. Rzebitschek Musikwerk Fabrik in Prag um 1850
in Holzschatulle um 1850. Grundplatte 15,5 x 6,6 cm.
Walzenlänge 10,0 cm - Walzendurchmesser ca. 25 mm
83 Tonzungen
  
Ein in der Österreichischen k.u.k. Monarchie
gefertigtes Spielwerk erkennt man auf den ersten Blick
- Man kann es kaum mit einem Schweizer Produkt verwechseln -
In mind. vier Punkten differieren sie im Aussehen zu den "Schweizern"
 
Der Kamm ist "umgekehrt" angeschraubt. D.h. die Bass-Tonzungen befinden sich von vorn gesehen auf der rechten Seite (!)
 
Die Windflügel sind nicht verstellbar (!)
 
Der Melodienwechsler ist nur in der Lage die Musikstücke automatisch der Reihenfolge nach abzuspielen. Er kann auch nicht ausgeschaltet werden (!)
 
Die Werke haben einen Start-Stop Mechanismus der speziell für Sofort-Starts geeignet ist. So wie man sie beim Auslösen des Uhrenschlagwerks braucht.
 
 
Willenbacher-Rzebitschek_ 04.jpg
Typisches Kammspielwerk
um 1840 von
 
Willenbacher & Rzebitschek
 
 
 
Außerdem wurden als Dämpfer stets Federkiele oder Pergament verwendet statt der Stahl-Federchen wie in der Schweiz üblich.
 
Ein weiteres Charakteristikum besteht darin, dass nach anfänglichen Experimenten mit der Größe der Spielwerke bald ein von den Firmen Rzebitschek und Olbrich ein - bis auf Details und Abweichungen in Millimeterbereich - vollkommen gleich gestaltetes Zwei-Melodienwerk standardisiert wurde.
Diesen "Standard" übernahmen auch sämtliche späteren Hersteller in Wien und Prag bis in das 20. Jh.
 
Die Fabrikation einer kompletten Spieldose in einem edlen Holzkasten als Einzelobjekt war nicht unbedingt das naheliegende Ziel wie es in der Schweiz üblich war.
 
Die Kammspielwerke der Firma Rzebitschek dienten vor allen Dingen dem Einbau in die beliebten Bilderuhren sowie in Rahmen- und Kommodenuhren wie den weit verbreiteten Wiener Hausherrenuhren. Rzebitschek´s Kammspielwerke finden sich vereinzelt aber auch in Automaten Szenen wie in dem folgenden Video zu sehen.
 
 
 
Automaten Szene
 
Figuren-Automat
mit Spielwerk
 
Franz Rzebitschek
 
<- Klick auf das Foto
um das YouTube
Video zu starten
 
 
 
Für größere Spieldosen gab es offenbar in der k.u.k. Monarchie keinen großen Markt. In Österreich fand man keinen Gefallen an einer schön gearbeiteten Holz-Schatulle mit Spielwerk wie es in der Schweiz üblich war. Die erhalten gebliebenen Kammspielwerke in Holzkästen sind von sehr schlichter Anmutung.
 
Ab etwa 1850 unterscheiden sich die österreichischen 2-Melodien Spielwerke fast nicht mehr untereinander. Einziges Indentifikationsmerkmal kann zu dieser Zeit eigentlich nur noch der Name des Herstellers sein.
 
Der Standard aller Hersteller bis Ende des 19. Jh. war zu dieser Zeit:
Grundplatte ca. 16 x 7 cm
Walze 10 cm lang
Durchmesser 25 mm
Anzahl der Zähne 80-83 Stück
 
 
 
Der Spieldosen Hersteller Olbrich in Wien
 
Typisches Kammspielwerk
 
Olbrich in Wien
 
Neben den Rzebitschek´s war der Hersteller Anton Olbrich und sein Bruder Josef Olbrich um 1850 in Wien einer der bekanntesten Hersteller von Spieldosen und Kammspielwerken in der Österreichischen k.u.k. Monarchie.
 
 
Kammspielwerk  der Firma Olbrich in Wien.jpg
Typisches Kammspielwerk
Olbrich in Wien
 
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Die Brüder Olbrich produzierten ihre Spielwerke Anfangs zusammen.
 
Ab ca. 1850 aber in getrennten eigenen Firmen.
In der Qualität waren die Rzebitschek´s den Olbricht´s wohl überlegen.
Signatur Olbrich in Wien
 
Signatur auf dem Tonkamm
A. Olbrich in Wien
 
 
    Weitere kleinere Spieldosen Hersteller im 19. Jh. der
    österreichischen k.u.k. Monarchie waren unter anderem...
     
    Franz Agassi
    Jose(ef) ? Barbolany oder Barbelany ?
    Alois Bartl
    August Bartl
    Edmund Bartl
    Franz Einsidl
    Egy Glasse
    Peter Götz
    Carl Kantek
    Alois Kipper
    Franz Miklas
    Anton Nowak
    Ernest Öhme
    Hannus Rölz
    Anton Schildow
     
     
    Zur Typik der Österreichischen Kammspielwerke gehört ferner die Art des musikalischen Arrangements. Es zeichnet sich durch eine sehr klare Melodieführung aus, ohne zusätzliche musikalische Verzierungen.
     
    Die in der Schweiz aufgekommenen musikalischen Eigenarten mit ihren "verspielten" Trillern, Arpeggien und Arabesken - Musikstücken die in freier Form mit reichen "Verzierungen" versehen - wurden von den Herstellern in Wien und Prag nicht übernommen.
     
    Die Wiener und Prager Werke hatten daher den Schweizer Weiterentwicklungen mit ihren Piano-Forte-Kämmen, Zither-Effekten, zusätzlichen Glocken, Trommeln und Zungenstimmen nichts entgegenzusetzen.
     
    Der Verkauf der Spielwerke beschränkte sich daher später wohl fast ausschließlich auf das Gebiet der Österreich-Ungarischen Monarchie und auf osteuropäische Länder, woraus sich auch ein typisches Musik-Repertoire der Spielwerke ergab.
     
    Die musikalischen Vorlieben des heimischen Publikums widerspiegelnd, finden sich auf den Instrumenten daher die lokalen Bühnenerfolge. Vorwiegend die Novitäten aus den Tanzsälen und beliebte Volksweisen des 19. Jahrhundert.
     
 
 
 
 
Fünf Klangbeispiele von Walzenspieldosen
 
Allegro Menuett von Mozart
Die Vier Jahreszeiten von Vivaldi
 
Gavotte Menuet von Mozart
 
Rigoletto Aida von Verdi
 
Wiener Leben von Strauss
 
 
Hier klicken
 
 
 
 
 
 
 
 
Spieldosen der Firma J.H. Heller in Bern
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heller_spieldose_14.JPG
 
 
Nicht nur in Genf und im Waadtländer Jura wurden Musikdosen hergestellt, auch in der Deutschschweiz gab es eine bedeutende Produktion.
 
Die Musikdosenindustrie konzentrierte sich hier auf die Gegend von Teufenthal, Unterkulm und Nieder-Hallwyl im Oberaargau.
 
Daneben gab es noch einen weiteren Hersteller im Kanton Bern, nämlich die Firma
J.H. Heller in Bern.
 
Gründer war
Johann Heinrich Heller (1830-1906) Fabrikation vermutlich vor 1866.
 
Nachfolger:
Sein Sohn Heinrich Karl (Henry) Heller. (1855-1943) Prokura ab 1883.
 
Der Firmeneintrag wurde 1943, nach dem Tod Henry Heller´s gelöscht.
 
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 Kleine Walzenspieldose von J.H. Heller um 1900/1910 - 6 Musiktitel gestiftet.
Walzenlänge 10 cm / Durchmesser 2,5 cm / No. 9328 / 46 Tonzinken
Länge 19,6 cm Breite 12,1 cm Höhe 8,2 cm (Am unteren Sockel gemessen)
 
Start/Stop über Schiebeschalter vorn.
Außergewöhnlich ist bei kleinen Spieldosen hier auch die Möglichkeit gegeben,
einen einzelnen ausgewählten Titel mehrmals hintereinander abzuspielen.
Alles nacheinander oder Titel einzeln. Umsteller an der Seite links.
 
Den ersten Titel dieser Spieldose "Unter dem Doppeladler" hier anhören     
 
 
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In einem Nachruf beim Tode Henry Hellers schrieb man......
 
In seiner Jugend übernahm Heinrich Karl (Henry) Heller (1855-1943) die Spieldosenfabrik seines Vaters und brachte diese zu großem Ansehen.
 
Deren Präzisionswerke wanderten in die ganze Welt. Und es gab kaum ein Fürstenhaus in Europa in welchem nicht eine Musikdose der Fa. Heller anzutreffen war.......
 
Video mit Ton
 
Von Heller sind Musikwerke aller Art überliefert, bis hin zu Musiktischen mit auswechselbaren Zylindern. Alle größeren Musikdosen hatte eine Signatur "J.H. Heller Bern" am Windfangbügel.  
 
 
Klick auf die Fotos zum Vergrößern
heller_spieldose_8_1870_6titel_2.jpg
heller_spieldose_7_1870_6titel_1.jpg
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J.H. Heller um 1870 - 6 Titel
J.H. Heller um 1870 - 6 Titel
J.H. Heller um 1890 mit
6 wechselbaren Walzen
 
 
Die älteren Stücke sind wie die Genfer Dosen gearbeitet. Verschraubung der Platine also von vorn und hinten.
 
Die Schrauben sind am Gehäuse vorn und hinten sichtbar.
 
Später gleichen sie den Spieldosen aus Saitnte-Croix, das Musikwerk ist dann mit dem Gehäuseboden verschraubt.
 
Von Heller sind Musikdosen mit Nummern bis 15 838 bekannt, die Produktion scheint also recht bedeutend gewesen zu sein.
Hier klicken um das Video zu starten - J.H. Heller Music Box im Chalet-Style
Auf das Bild klicken um das
zugehörige YouTube Video zu starten !
 
Interessante J.H. Heller Music Box in der Art
eines Swiss Chalet. Mit eingebautem Interchangeable Walzenspielwerk
(wechselbare Walzen) um 1870.
- Das Dach lässt sich abklappen -
 
Abschließend......
 
Die Fa. Heller begann vermutlich schon vor 1867 mit der Produktion von Musikdosen.
Die Tätigkeit umfasste jedenfalls für die Zeit ab 1878 mehr als nur den Handel mit Spieldosen.
 
Es wurden auch andere mechanische Musikinstrumente hergestellt, so z.B. Drehorgeln und Orchestrions.
Vermutlich ab den 1890er Jahren verlagerte sich die Produktion mehr und mehr auf Fantasiegegenstände mit Musik, wie z.B. Biergläser, Schweizer Häuschen, musizierende Stühle etc.
 
 
Einen hervorragenden Aufsatz über den Musikdosenhändler
 
Johann Heinrich Heller aus Bern
in einer Studie zum Musikdosenhandel um 1880
 
finden Sie hier ->  
 
 
 
 
 
Kleine Spieldosen der Firma
-  T h o r e n s  -
 
 
Alle Fotos zum Vergrößern anklickbar. Es öffnet sich ein 2. Fenster  
 
 
Hermann Thorens (1856-1943) gründet 1883 seine Firma
zur Herstellung von Musikdosen und Musikwerken
in Sainte-Croix in der Schweiz.
 
Ab 1927 Aktiengesellschaft,
1999 erfolgte die Insolvenz der alten Thorens AG
 
 
Infos zu Thorens mit Zeittafel   
 
 
 
Sehr früh schon wurden neue Produktlinien u.a. für....
 
....Walzen-Phonographen (1903)    Trichtergrammophone (1906)  
Feuerzeuge (1913-1964) Mundharmonikas (1914)  
Schallplatten-Schneideanlagen (1940)
Plattenspieler und Platten- Wechsler (1957) aufgebaut.
 
 
 Für Informationen zu den späteren Phonographen, Grammophone,
Schallplatten, Plattenspielern usw. empfehle ich die umfangreichen
Seiten von R. Steinführ   
 
 
 
 
 
Thorens_Grammophon1.jpg
 
Metallplatten Abspielgerät mit Trichter
"The Thorens Gramophone"
 
Unter der Platte befindet sich ein Metall-Tonkamm
mit gestimmten Tonzinken. Diese werden von
Nocken an der Unterseite der Platte angerissen
und zum Schwingen gebracht.
Thorens_Grammophon2.jpg
 
 
mit Schellack-Platte
 
 
 
 
  
thorens_katalog_no._44_august_1952_werk_no.28-0_50zaehne_137mal68.jpg
Werk-No. 28-0 / 50 Zähne
137 x 68 mm
 
    Zwei Abbildungen
    aus dem
    Thorens Katalog No. 44
    vom August 1952
 
thorens_katalog_no._44_august_1952_werk_no_309-0_ 28zaehne_76mal55.jpg
Werk-No.309-0 / 28 Zähne
           76 x 55 mm
 
  Klick auf die Fotos zum Vergrößern
 Video ansehen
 
 
 
 
- THORENS - Spieldose
 
Vermutlich um 1900 - 1915
 
Woran erkennt man alte THORENS Walzenspieldosen
 
Federhaus rund. Malteserkreuz auf dem Federhaus liegt von vorn gesehen, seitlich rechts !
 
Liedzettel ist handschriftlich auf dem Etikett vermerkt !
 
Ankersymbol ist auf dem Tonkamm zu sehen !
 
Man sieht auf dem Gehäusedeckel, typisch für Thorens-Spieldosen das eingelassene Schildemblem !
 
Die Fotos zeigen den demontierten Tonkamm. Alle Teile bereits gereinigt.
 
Die Unterseite des Tonkamms zeigt sehr deutlich die angelöteten Bassgewichte der tiefen Töne, sowie die mit Schellack an den Spitzen befestigten Dämpferfederchen.
 
Der Melodienzettel zeigt handschriftlich die Liedtitel.
Das Vorhandensein dieses Liedzettels ist sehr wichtig, auch für der Wert einer Spieldose (!)
 
 
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Klick hier um diese
Spieldose im Original
zu anzuhören.
 
 
 
 
 
 
 
thorens_neu1.jpg
 
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Vermutlich 60´ Jahre 20. Jh. hergestellt
Erkennungsmerkmale:
Federhaus Ei-förmig. Malteserkreuz auf dem Federhaus liegt
von vorn gesehen, oben. Liedzettel mit Schreibmaschine beschriftet.
Man sieht auf dem Gehäusedeckel - typisch für Thorens-Spieldosen -
das eingelassene Schildemblem !
thorens_new1.jpg
 
 
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thorens_new3.jpg
 
  
 
Große Thorens Walzenspieldose
in aufwändig dekorierter Holz-Schatulle
Zweite Hälfte 20. Jh.
Vermutlich ab 1960 hergestellt
 
   Klick auf die Fotos
Thorens_walzenspieldose_1950-1960- 01.jpg
 
Thorens_walzenspieldose_1950-1960- 04.jpg
 
Thorens_walzenspieldose_1950-1960- 05.jpg
 
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Thorens_walzenspieldose_1950-1960- 03.jpg
 
 
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Was ist eine Malteserkreuz-Stellung
für Uhren und Spieluhren ?
 
 
Malteserkreuz-Getriebe werden u.a. im Uhrenbau und bei Spieldosen eingesetzt. Es ist eine Erfindung aus dem 17. / 18. Jahrhundert.
Sie dienen zur Begrenzung der Aufzug-Umdrehungs Anzahl der Aufzugsfeder am Anfang und am Ende.
 
Wenn Zugfedern damals zu weit aufgezogen wurden, dann strotzten sie für kurze Zeit nur so vor Kraft und brachen dann manchmal ab.
 
So wurden Mechanismen erfunden, die die Zugfeder davor bewahren sollten zu weit aufgezogen zu werden. Außerdem arbeitet die Zugfeder dann in einer gleichmäßigeren Kraftkurve wenn der Anfang und das Ende beim Aufziehen weggelassen wird.
 
Die Feder arbeitet dann nur in einem Bereich, in dem ihre Federkraft nahezu linear ist. Auch kann sie nicht mehr übermäßig aufgezogen werden.
 
Hierzu fehlt einer der Schlitze oder kreissektorförmigen Ausnehmungen im sog. Malteserkreuz. Dadurch wird die Zahl der möglichen Umdrehungen begrenzt.
 
Die Anzahl der Schlitze im Malteserkreuz/Sternrad kann unterschiedlich sein. Bei Uhren werden meistens fünf Schlitze verwendet.  Es gibt auch Ausführungen wobei das Malteserkreuz eine völlig andere Form haben kann.
 
Malteserkreuzstellung Animation
 
In das Sternrad - auch Malteserkreuz genannt - greift ein
"Finger" ein, der sich beim Aufziehen der Feder
weiter dreht und das Malteserkreuz bewegt.
 
Sehr oft wurde dieser "Finger" bei alten Spieldosen widerrechtlich
entfernt, um auch noch den letzten Kraftrest der Zugfeder auszunutzen.
 
 
 
 
 
 
Ein lesenswerter Artikel der Neuen Zürcher Zeitung von 2015 über den letzten Musikdosenhersteller REUGE aus Sainte-Croix in der Schweiz
 
 
 
 
 
      Drei empfehlenswerte Bücher zu Alten Spieluhren
und Selbstspielenden Mechanischen Musikinstrumenten
 
 
Speziell zu Walzenspieldosen (!)
Sehr umfangreich mit vielen guten Fachbeiträgen zur
Geschichte & Technik sowie vielen guten Farbfotos.
 
Wohl eines der besten Bücher in Deutscher Sprache
zu alten Walzenspieluhren !
 
Klangkunst
200 Jahre Musikdosen - Sonderausstellung des Schweizerischen
Landesmuseum 1996 - In Form eines Ausstellungskatalogs
von Eduard C. Saluz
 
246 Seiten 77 s/w + 283 farbigen Abbildungen + 35 Zeichnungen
ISBN 3908025168
Mechanische Musikinstrumente - Einführung in Technik und Geschichte
 
Schon im Jahre 1987 erschien die erste Auflage des Buches "Mechanische Musikinstrumente".
Es behandelt alle Arten dieser Instrumente von der Antike bis in die Gegenwart. Es gilt seit langem als deutschsprachiges Standardwerk auf diesem Gebiet.
 
Das Buch war über viele Jahre vergriffen, blieb aber weiterhin sehr gefragt. Autor Herbert Jüttemann verfasste nun eine zweite Auflage, die im Verlag Dohr Köln erschienen ist.
 
Im Buch werden alle Formen von Mechanischem Musikinstrumenten mit sehr vielen Fotos und Abb. wiedergegeben. Dem Leser wird im Gegensatz zu anderen Werken auch in eigenen Kapiteln ihre Funktionsweise mit vielen Schemazeichnungen detailliert nahegebracht.
 
1. Auflage 1987
ISBN-10: 3923639716
 
2. Auflage 2010
ISBN-10: 3936655650
Encyclopedia of
Automatic Musical Instruments
 
Achtung! Alles in engl. Sprache. Mit sehr vielen originalen s/w Fotos
 
Über 1000 Seiten (!) Spieldosen/Spieluhren. Walzenspieldosen und Metallplattenspieldosen. Automaten, selbstspielende Orgeln, Orchestrions, Pianos, die ganze Palette selbstspielender Instrumente mit sehr vielen Informationen.
Das Internationale Standardwerk zu Mechanischen Selbstspielenden Musikinstrumenten.
Q. David Bowers - Vestal-Press/New York
ISBN 0911572082
 Antiquarische Büchersuche z.B. hier:
 
 
Musikautomaten und mechanische Musikinstrumente
 
H. Weiss-Stauffacher. Zürich 1975, 247 Seiten.
Ein schöner Bildband mit einer Fülle von Musikgeräten und guten Beschreibungen.
 
 
The Musical Box (!)
 
Dr. Arthur W.J.G. Ord-Hume. USA 1998, 336 Seiten, 600 Abb. Das umfangreiche Werk präsentiert Hersteller, Typen, Notenblätter, eine kompl. Liste amerikanischer und britischer Patente sowie Tips zu Kauf und Reparatur.
 
 
Als die Musikdosen spielten
 
(Nur noch in Bibliotheken oder Antiquariat erhältlich)
In Zusammenarbeit mit Fredy Baud. Mondo-Verlag AG-Lausanne Sehr informativ im Text mit guten Fotos.
 
 
Die Österreichische Spielwerkmanufaktur im 19. Jahrhundert
 
(Nur noch in Bibliotheken oder Antiquariat erhältlich)
Luuk Goldhoorn - ISBN 90-9013186-x - Nur Zylinder Musikdosen. Einige Fotos, 175 Seiten.
 
 
 
Zwei interessante Bücher über Mechanische Automaten / Uhren / Puppen / Figuren
 
 
Faszinierende Welt der Automaten
 
Anette Beyer - Callwey-Verlag ISBN 3-7667-0659-4 - Alles über dieses Thema mit vielen Fotos. 255 Seiten.
 
 
Mechanische Spielfiguren aus vergangenen Zeiten
 
Andre Soriano - Verlag Sauret/Weber - Gute Ergänzung zu dem obigen Buch. 173 Seiten.
 
 
 
 
Inhaltsverzeichnis
 
     
     
 
Spieluhr
Musikdose
Spieldose
Music Box
Speelklok
Speeldoos
Muziekdoosjes
Jewelry Box
Musical Box