Autor dieser Seiten:  Detlef Knick - Berlin 
 
Der Singvogelautomaten Hersteller
- B o n t e m s -
Frankreich / Paris
 
singing bird cages    automaton music box
mechanical music singing bird boxes
antiques machines cage à oiseaux
 
Weitere Infos auf folgenden Seiten:
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 Bontems Automat um 1900 - 35.JPG
 
 
 
 
 
Großer Singvogelautomat
Zwei echte präparierte Vögel um 1900
cage à oiseaux
 
Bontems aus Paris
Durchmesser 28,5cm
Höhe 50 cm
 
 Beide Vögel zwitschern
abwechselnd nacheinander.
 
Kontinuierlich oder im Intervall.
Intermittierend jeweils mit
einer kurzen Pause.
 
 
 
Original-Ton dieses Automaten  
 
 
 
 Hier ein weiteres Video dieses Vogelautomaten
 
 
 
 
Bontems Automat um 1900 - 00.jpg
Bontems Automat um 1900 - 0000.jpg
Bontems Automat um 1900 - 000.jpg
- Alle drei Bilder lassen sich durch Anklicken vergrößern -
 
 
 
 Bontems Automat um 1900 - 07.JPG
 Bontems Automat um 1900 - 06.JPG
Bontems Automat um 1900 - 37.JPG
Bontems Automat um 1900 - 25.JPG
Vorderansicht des Singvogelkäfig
 
Durchmesser 28,5cm
Höhe 50 cm
Echtglas-Dom
Glassturz und Bodenplatte
wurden nachträglich ergänzt
 
Detail-Ansicht
Originaler Bontems
Aufzugschlüssel
Detail-Ansicht
Beide Singvögel
Präparierte Originale
 
Die Firma Bontems war bekannt für seine sehr hohe handwerkliche Qualität.
Die beiden Vogelbälge sind echte präparierte ausgestopfte Vögel in Originalgröße.
 
 
 Bontems Automat um 1900 - 42.JPG
Bontems Automat um 1900 - 31.jpg 
Der oben auf der Stange
sitzende größere Vogel.
Länge ca. 13 cm
Der links davon auf dem
Boden sitzende kleinere Vogel.
Länge ca. 11 cm
 
Der oben sitzende Vogel öffnet genau zur Tonfolge den Schnabel,
bewegt den Kopf nach links und rechts und wippt mit dem Schwanz.
 
 
 Bontems Automat um 1900 - 24.JPG
 Bontems Automat um 1900 - 04.JPG
 Bontems Automat um 1900 - 39.jpg
Ansicht des unteren
kleinen Vogels
Ansicht des
größeren Vogels
Ansicht ohne Käfig
Beide Singvögel
 
 
Der unten sitzende Vogel macht die gleichen Bewegungen. Öffnet genau zur Tonfolge den Schnabel, bewegt den Kopf nach links und rechts und wippt dabei mit dem Schwanz.
 
Beide Vögel zwitschern jeweils nacheinander - sie "unterhalten" sich also. Wenn einer aufhört, fängt der andere an und umgekehrt.
Um welche Singvogelart es sich handelt, ist mir leider nicht bekannt. Vermutlich aber aus Südamerika !
 
 
 Bontems Automat um 1900 - 33.jpg
 Bontems Automat um 1900 - 32.jpg
Ansicht der Vögel mit Automatenmechanik
auf hölzerner runder Grundplatte,
bezogen mit beige-farbigem Samt
Ansicht der Vögel mit Automatenmechanik.
Vorn der kräftige Blasebalg
 
Außerdem hat Bontems noch eine Intervall-Funktion eingebaut. Intermittierend. Je nach Stellung des Start-Stop Hebels wird beim Zwitschern jeweils eine kurze Pause eingelegt bevor die Vögel wieder mit ihrem Gesang anfangen. Ein kontinuierliches Zwitschern ohne Pausen ist natürlich auch möglich.
 
 
 Bontems Automat um 1900 - 26.JPG
Bontems Automat um 1900 - 29.jpg 
Bontems Automat um 1900 - 21.JPG 
Vögel mit darunterliegender Automatenmechanik
Die Blasebälge stellen bei
diesen alten Automaten das
größte Problem dar
nach über 100 Jahren Benutzung.....
.....und den extremen Umweltbelastungen
der letzten Jahrzehnte z.B. durch
Zentralheizungen wird die
Belederung spröde und rissig
 
 
 
Der Antrieb der gesamten Mechanik
erfolgt über ein Federzugwerk, ähnlich
dem bei Walzenspieldosen. Die im Federhaus gelagerte Zugfeder ist hier allerdings wesentlich stärker ausgebildet um die vielfältigen mechanischen
Aktionen anzutreiben....
 
Original-Ton dieses Automaten  
 
...als da sind, großer Blasebalg und 4 Nocken-Steuerscheiben (Kurven-
scheiben) Diese werden von 5 Fühlern abgetastet. Die Abtastbewegungen
werden an die Messing-Kolbenpfeife
und die Bewegungen der beiden
Vögel weitergegeben.
 
 Bontems Automat um 1900 - 28.jpg
Bontems Automat um 1900 - 34.jpg 
Details Automatenmechanik
mit Steuerscheiben.
 
Über die vier Hebel mit einer
Auf-Ab Bewegung wird mittels
vier Drahtstangen als Verbindung
zu den Vögeln die Animation der beiden Vögel erreicht.
Ansicht unter der hölzernen
Grundplatte mit den
vier Verbindungs- Drahtstangen.
 
Über diese dünnen
Metallstangen werden die Auf-Ab Bewegungen
von den 4 Hebeln der Automatenmechanik  an die
Vogelkörper weitergegeben.
Schnabel - Kopf - Schwanz.
 
 
Der Blasebalg arbeitet wie in anderen Pneumatischen Instrumenten.
Mit einem Schöpfer wird über ein Ventil Luft von außen angesaugt und in einem nächsten Arbeitsgang einem Magazin zugeführt.
 
Dieses Magazin verfügt über ein kleines Überdruckventil, um zu verhindern, daß zuviel Luft (der Fachmann spricht von Wind) im Magazin entsteht, so daß das Magazin platzen würde.
Durch eine kleine winzige Windlade wird dieser Wind einer einzigen Pfeife zugeführt.
 
 Bontems Automat um 1900 - 18.JPG
 
Draufsicht auf die
 gesamte Mechanik.
 
Bontems Automat um 1900 - 30.jpg 
 
Draufsicht auf die
 gesamte Mechanik.
 
 
Diese Pfeife erzeugt Töne unterschiedlicher Tonhöhe dadurch, daß sich in ihrem Hohlraum ein Kolben auf und nieder bewegt. Befindet sich der Kolben am äußeren Ende der Pfeife, so ist der Ton tiefer und umgekehrt klingt er höher.
 
Gesteuert wird das Auf und Ab des Kolbens durch eine Scheibe auf der ein sog. Abreißer die Höhen der Kolbeneinstellungen abtastet.
 
Gleichzeitig wird über eine zweite Steuerungsscheibe der Stecher für die Ventillade gesteuert und wie bei einer Holzwalzendrehorgel muß auch hier durch einen Stecher das Ventil geöffnet werden, um den Wind in die Pfeife zu pressen.
Diese beiden Scheiben sind mit großer Exaktheit aufeinander abgestimmt, da es anderenfalls zu einem Verschmieren der Töne kommt.
 
 
 
 Eine ausfühlichere Beschreibung über die Funktionsweise
von Vogelautomaten findet man am Ende dieser Seite
 
 
 
Es ist sehr erstaunlich, mit welcher Präzision vor über 100 Jahren gearbeitet wurde. Die Vogelautomaten sollten ja sehr lebnesecht aussehen und auch das Zwitschern dem Original kaum nachstehen.
 
 
Video ansehen
 
 
Jedes einzelnte Teilchen hat seine ihm zugewiesene spezielle Aufgabe. Alles ist perfekt aufeinander abgestimmt. Fällt nur eine der Komponenten aus, kann es große Probleme geben.
Insbesondere die Blasebälge sind von Zerfall bedroht.
Die meisten sind vielfach ausgebessert und geflickt.
 
 
 Bontems Automat um 1900 - 22.JPG
Draufsicht auf die
gesamte Mechanik.
 Bontems Automat um 1900 - 40.JPG
 Bontems Automat um 1900 - 14.JPG
Eine Reparatur bzw. Restaurierung
stellt sich für den Laien oftmals als
sehr problematisch heraus.
 
Es sind sehr spezielle Kenntnisse und Fertigkeiten nötig, welche nur wenige Spezialisten beherrschen.
Ansicht der beiden Vögel,
auf dem Boden stehend und
auf der Stange sitzend.
 
 
 
 
Detail-Ansicht vorn mit Aufziehvierkant
für Schlüsselaufzug.
 
 
 
 
 
 
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 Bontems Automat um 1900 - 01.JPG
 
Bontems Automat um 1900 - 02.JPG 
 
 
Der untere Teil des Käfigs besteht aus einem stabilen
Metallblech in Form einer Manschette (!)
Die Ornamente wurden maschinell in das Blech gedrückt. 
 
 Bontems Automat um 1900 - 19.JPG
Bontems Automat um 1900 - 17.JPG 
Bontems Automat um 1900 - 16.JPG 
Detailansicht Mechanik
Detailansicht Mechanik
Detailansicht Mechanik
 
 Bontems Automat um 1900 - 12.JPG
 Bontems Automat um 1900 - 09.JPG
Bontems Automat um 1900 - 36.JPG
Bontems Automat um 1900 - 23.JPG
Vorderansicht
mit nachträglich
hinzugefügter Bodenplatte.
 
Detail-Ansicht
Unten stehender
kleiner Vogel.
.
Detail-Ansicht
Beide Vögel mit Antriebsmechanik.
 
 Bontems Automat um 1900 - 43.JPG
 Bontems Automat um 1900 - 10.JPG
Metallmanschette + Vögel mit Mechanik + Käfig
Manschette aus gedrücktem Metallblech.
 
 
 Bontems Automat um 1900 - 08.JPG
 Bontems Automat um 1900 - 05.JPG
Bontems Automat um 1900 - 41.JPG 
Detailansicht
Kleiner Vogel unten.
Detailansicht - kleiner Vogel unten.
 
 Bontems Automat um 1900 - 44.JPG
 Bontems Automat um 1900 - 15.JPG
Steuermechanik mit Aufzugschlüssel
Detail-Ansicht Nockenscheiben.
 
 
 
 
Der Singvogelautomaten Hersteller
Bontems aus Paris
Drei Generationen  1849 bis 1960
 
 Fast alle Bilder lassen sich durch Anklicken vergrößern
 
 
Blaise Bontems Label
 
Original Blaise Bontems Label des Firmengründers
 
 
 
Charles Bontems Label
 
Original Charles Bontems Label
Er ist der Sohn des Firmengründers Blaise Bontems
 
 
 Video abspielen 
Diesen Bontems
Singvgelautomat um 1900
in Funktion ansehen.
 
Bontems Vogelautomat 1875
 
Bontems Vogelautomat
um 1875
 
 
 
 
Bontems echter Vogelbalg
 
 Klick auf das Foto zum Vergrößern
 
Zwitschermelodie eines Bontems Käfigs
mit zwei Vögeln hier anhören !
 
 Anhören
- Bontems -
Echter ausgestopfter Vogelbalg.
Blaise Bontems hatte ursprünglich
sogar das präparieren und
ausstopfen von Vögeln gelernt.
 
Sehen Sie sich das immer
noch sehr gut erhaltene bunte Gefieder an. Nach über
100 Jahren Benutzung (!)
 
Der Kopf dreht sich nach links und
rechts, der Schnabel öffnet und
schließt sich genau im Rhythmus
der Zwitschermelodie, die
Schwanzfeder bewegt sich
leicht auf und ab.
Bontems coin-operated bird cage ca. 1880
 
 Bontems Vogelautomat
mit Münzeinwurf
Singt erst nach Einwurf
einer Geldmünze (!)
 
 
 
Blaise Bontems
wurde am 15. März 1814 in Le Ménil geboren. Er wurde 79 Jahre alt und starb 1893.
 
Im Jahr 1849 gründete er seine berühmte Manufaktur für Singvogel-Automaten in Käfigen und vielen
anderen mechanischen Spielereien in Paris.
 Seine Werkstatt hatte er in Paris, 72 Rue de Cléry
eingerichtet.
 
Charles Bontems (Sohn von Blaise Bontems) folgte erfolgreich seinem Vater in der Fertigung dieser Mechanischen Wunderwerke.
 
Lucien Bontems (Sohn von Charles Bontems) war ebenfalls ein Künstler seines Fachs. Er beendete die Ära Bontems endgültig als er im Jahre 1956 starb.
Lucien Bontems.jpg
 Das Foto zeigt Lucien Bontems bei der
Montage eines mechanischen Kolibris
für eine Tabatiere.
 
 
 
Lucien Bontems Paris 1870 -1.jpg
Lucien Bontems Paris 1870 -3.jpg
Lucien Bontems Paris 1870 -2.jpg
 
 
SEHR SELTEN ! Zum Vergrößern der Bilder bitte auf das Foto klicken.
 
Von Lucien Bontems in Paris um 1870 geschaffen. Der Automat zählt zu seinen größten und spektakulärsten Gesangsvogel Uhrwerkautomaten. In dem wunderschön vergoldeten und dekorierten 56 cm großen Käfig bewegen sich drei farbenfrohe Vögel. Sie zwitschern und singen im Einklang. Die Vögel sind mit echten Federn verziert und wirken in ihren Aktionen und Klängen wahrhaft lebensecht.
 
 
A. Bontems Label - Paris Rue de Mulhouse 3.jpg
 
Altes Original Firmen-Etikett.
A. Bontems und der Anschrift: Paris 3 Rue de Mulhouse
 
Möglicherweise befand die Werkstatt ganz am Anfang hier ?
Was die Bezeichnung "A" Bontems bedeutet ist mir nicht bekannt.
Bontems Vogelautomat
 
Typischer großer Bontems
Vogelautomat 1870 - 1900
Bei diesen großen Automaten waren die Vögel
keine künstlichen Erzeugnisse wie z.B. bei der Fa.
Griesbaum. Sondern ehemals echte lebende Vögel
welche entsprechend präpariert wurden.
 
Bontems versuchte den Gesang der Vögel durch eine
aufwändige Mechanik möglichst echt  nachzuahmen.
 
 
Noch in den letzten Produktionsjahren wurden durchschnittlich 10 Feinmechaniker mit der Herstellung dieser kleinen Wunderwerke beschäftigt.
Mit dem Tode von Lucien Bontems im Jahre 1956 endete die Produktion jedoch noch nicht.
Diese wurde zunächst noch bis zum Jahre 1960 in Paris weitergeführt.
 
 Im gleichen Jahr 1960 übernahm die Firma REUGE in St. Croix aus der Schweiz sämtliche Rechte sowie die gesamte Fertigung der Firma Ch. Bontems & Co.
 
Der damalige Atelierchef - Herr Roger Borie - wurde von Herrn Guido Reuge nach St. Croix geholt, wo er unter der direkten Leitung von Herrn Reuge die Fabrikation aufbaute und weiterführte.
 
REUGE SA - Rue des Rasses 26  - 1450 Sainte-Croix (Schweiz)  - www.reuge.com
 
Bei REUGE in St. Croix wurden ab 1960 allerdings nur Singvogelkäfige mit künstlichen Vögeln nach BONTEMS Vorlagen weiterhin gefertigt. Die vor 1960 noch in Paris direkt bei Bontems gefertigten Käfige mit künstlichen Vögeln hatten an der Bodenplatte eine Signatur mit der Bezeichnung: "france" oder "made in fance"
 
Kleine BONTEMS Vogelkäfige !
Bontems fertigte natürlich nicht nur große Käfige mit echten Vogelbälgen - für die sie ja bekannt sind - sondern auch kleine Vogelautomaten mit künstlichen Vögeln. Ähnlich der Firma Griesbaum aus Triberg im Schwarzwald.
 
Diese kleinen Käfige werden im Wert natürlich bedeutend niedriger gehandelt als die großen Automaten mit echten animierten Vögeln.
 
1960 übernahm Reuge die berühmte Firma Bontems aus Paris welche mechanische Singvögel herstellte. Reuge übernahm also sämtliche Rechte sowie die gesamte Produktion der Firma Ch. Bontems & Co.
 
Der damalige Atelierchef Herr Roger Borie wurde von Herrn Guido Reuge nach St. Croix geholt, wo er unter der direkten Leitung von Herrn Reuge die Fabrikation aufbaute und weiterführte.
 
Bontemps - Reuge.jpg
 
Kleine Bontems
Käfige um 1900
 
Diese müssen am Boden
gemarkt sein mit.....
 
 
Bontemps-Reuge um 1900.jpg
 
"france"
 
oder
 
"made in france"
 
Bontems vor 1960 - 1.jpg       Bontems vor 1960 - 5.jpg
 
 
Bontems vor 1960 - 4.jpg0
 
Kleiner Bontems Käfig, gemarkt mit "Made in France"
 
 
Bontems vor 1960 - 3.jpg        Bontems vor 1960 - 2.jpg
 
Originale, noch in Paris bei Bontems hergestellte Käfige VOR 1960 erkennt man
am Schriftzug der Bodenplatte:
 
Gemarkt mit "Made in France"
 
Spätere nur bei REUGE gefertigte Käfige
trugen nach einer Übergangszeit das
folgende Reuge Warenzeichen:
 
Reuge Singvogelkaefig Automat 14.jpg
 
 
 
 
Hier klicken
Bontems Käfig - Zwei Vögel
bontems_vogel.jpg
Lebensechter Original Vogel
In dieser Art fertigte
Blaise Bontems seine Vögel.
Hier Befiederung auf einem
Messingkörper. Ende 19. Jh.
Bontems um 1920 Hoehe 51 cm Durchm. 28 cm
Bontems Automat um 1920
Korpus aus gedrücktem Metallblech
Höhe 51 cm  - Durchm. 28 cm
 
 
 
 In diesem Video eines Bontems Vogelautomaten
- Ende 19. Jahrhundert - ist die Antriebs- Steuer- und Zwitschermechanik in Funktion zu sehen.
Video ansehen
 
 
 
Vogelautomat von Bontems um 1880
Bontems Vogelautomat um 1875
In seiner Jugend hatte Blaise Bontems das Ausstopfen/Präparieren von Vögeln gelernt.
Später fand er eine Firma welche mechanisch animierte Singvögel herstellte.
 
1862 hatte Bontems viele ausländische Kunden und verkaufte 90% seiner Produktion
außerhalbs Frankreichs.
 
Seine Nachfolger waren, wie schon erwähnt, Charles Bontems und Lucien Bontems.
Bontems um 1880
Bontems um 1875
 
 
Die Fa. Bontems verbesserte zu dieser Zeit die mechanischen Singvogel-Automaten von Pierre Jaquet-Droz so gut, daß seither bei der Produktion keine bedeutenden Änderungen vorgenommen werden mussten.
 
Diese Vögel befanden sich in lebensechter Größe in einem Käfig. Oft war der Käfig auch mit einer Uhr kombiniert.
 
Bontems Vogelautomat um 1880
Bontems Vogelautomat um 1890
Blaise Bontems um 1850-80
Bontems um 1880
Holzkorpus.
Bontems um 1890
Animierte Vögel mit Schiff und Uhr.
Blaise Bontems um 1850-80
mit zwei Vögeln.
 
Es ist überliefert, dass Bontems das Zwitschern der Vögel möglichst genau nachzuahmen versuchte. Dazu ging Bontems in den Wald wo er die Vögel belauschte. Er nahm eines der Instrumente mit Pfeife und Kolben mit und fand genau heraus, wo sich der Kolben in der Pfeife befinden musste, um damit die verschiedenen Noten wiederzugeben, welche die Vögel sangen.
 
Dann ging er in seine Werkstatt zurück und stellte die Nocken auf den Steuerrädern so her, dass er es ermöglichen konnte den Gesang der Vögel mit unvorstellbarer Genauigkeit nachzuahmen.
 
Dazu gehörten die Stimmen von Stieglitz, Grasmücke, Fink, Drossel, Kanarienvogel und Nachtigall.
 
 
 
 
Singvogel-Automat in vergoldetem Käfig
mit Porzellanvertäfelung von
Blaise Bontems um 1890
    Vogel mit smaragdgrünem und blauen Gefieder. Kopf, Schnabel und Schwanz sind beweglich, in einem gewölbtem Käfig. Geschmückt mit exotischen Vögeln, hängenden
    Girlanden und lodernden Fackeln und getragen von schlanken kannelierten Säulen. 8-eckiger vergoldeter Bronze-Sockel mit Fries aus Akanthusblättern.
     
    Florales Relief, vier eingesetzte Paneele aus Sèvres-Porzellan, mit Szenen von Liebespaaren in romantischen Landschaften.
    Sockel mit Federwerkmotor, Mechanik, Balgen und Pfeife. Starthebel und weiterer Hebel zum Einstellen der Lautstärke.  Maße 48,5 x 25 cm.
     
    Mechanische Vogelkäfige mit Gesang, ausgeschmückt mit Figuren und Porzellantafeln erinnern an die berühmten Entwürfe von Pierre Jaquet-Droz aus dem späten 18. Jahrhundert.
     
    Ein ähnlicher Käfig wurde für 340 Franken als Modell 525 (Cage à pans coupés) im Bontems-Katalog von circa 1910 angeboten.
    Siehe Bontems Verkaufskatalog, unten, Seite 6-7 Nr. 525 !
     
    Im Vergleich dazu kostete ein Käfig mit den gleichen Abmessungen auf einem vergoldeten Holzsockel nur 126 Franken. Der werkseitig eingebaute Lautstärkeregler ist selten, wahrscheinlich wurde er nur auf Wunsch des Kunden installiert.
     
    Ein Singvogelautomat in höchster Qualität und in einem exzellent funktionierenden Zustand.
 
 
 
Besonders interessant ist der originale Bontems Produktions- Verkaufs- Katalog aus dem Jahr 1910 mit den damaligen Preisen in Goldfranken.
 
Aus diesem Katalog ist zu ersehen, daß Bontems viele internationale Auszeichnungen erhielt. Dies wird durch die Goldmedaillen, die auf der Vorderseite abgedruckt sind, nachgewiesen.
So u.a. eine Medaille von Napoleon III und Leopold II von Belgien.
 
Wie man sieht, hat Bontems nicht nur mechanische Singvogel-Dosen, -Käfige und -Uhren hergestellt, sondern u.a. auch einen künstlichen Miniaturgarten mit Singvogel (Nr. 558, Seite3).
 
 
 
Bontemskatalog seite 1.jpg
Seite 1
 
Seltener originaler
Bontems
Verkaufskatalog
von 1910
 
 
Zum Vergrößern bitte auf die Vorschaubilder klicken !
Bontemskatalog seite 2.jpg
Seite 2
 
Bontemskatalog seite 3.jpg
Seite 3
Bontemskatalog seite 4-5.jpg
Seite 4 - 5
Bontemskatalog seite 6-7.jpg
Seite 6 -7
 
 
 
Die Verleihung von Medaillen bei Ausstellungen und Produktionswettbewerben war seinerzeit üblich und für Werbezwecke sehr wichtig. 52 Medaillen in Gold Silber und Vermeil oder Bronze wurden vom Haus Bontems gewonnen und viele Patente beantragt.
Es erstaunt die Tatsache, dass der Grundmechanismus in seiner Vollkommenheit bis heute keinerlei Veränderung bedurfte.
 
Jardiniere Singvogelautomat Bontems 1880 - 01.jpg
 Jardiniere Singvogelautomat Bontems 1880 - 02.jpg
Jardiniere Singvogelautomat Bontems 1880 - 04.jpg
 
Jardinière mit Singvogelautomat
von Blaise Bontems um 1880
 
Vogel mit braunem Federkleid, beweglichem Kopf, Schnabel und Schwanz. In einem großen Markartstrauß, Federwerkmechanik mit Nockenscheibe, Blasebalg und Pfeife welche sich in der Porzellan- Jardinière befinden.
 
Polychrom bemalt mit einer romantischen Liebesszene in einem Wäldchen. Ränder vergoldet, muschelförmige Füße.
Höhe 49 cm, Ø 23 cm.
 
Literatur: Bailly, "Automata, the Golden Age", S. 48
Ein luxuriöses Objekt von Bontems in einem exzellenten Zustand.
Zum Vergrößern auf die Bilder klicken
 
Jardiniere Singvogelautomat Bontems 1880 - 03.jpg
 
 
 
 
 
mit eingebautem Singvogelautomat
Hergestellt von Bontems um 1870
 
Bontems Vogelautomat Jardiniere
Hergestellt von Bontems um 1880 / 90
mit einem zwitschernden  Vogel
Jardiniére = Blumen- Pflanzenschale
 
 
In Tabakdosen, Pendulen und Vogelkäfigen wurden ein- oder mehrere Vögel eingebaut. Ihre Bewegungen mit dem Kopf und dem Schnabel, den Flügeln und dem Schwanz waren sehr natürlich.
 
Auch ihr zwitschern begeisterte das Publikum.
Bontems stellte auch Volieren mit sechs und mehr Vögeln her. Sie waren auf einen Sockel montiert, der oft ausser dem Mechanismus, noch ein Uhrwerk mit Zifferblatt enthielt welches die Stunden anzeigte.
 
Und besondere.....Nach jeder Stunde begannen die Vögel zu singen.
 
Sie saßen auf einem oder mehreren Bäumen. Manche hüpften von einem Ast zum andern oder drehten sich im Kreis.Oft gab es auch einen Springbrunnen (eine gedrehte Glassäule schuf diese Illusion) oder einen Schmetterling, der zum Gesang der Vögel mit den Flügeln schlug, alles unter einem Glasdom untergebracht.
 
 
 
 
 
 
 
Zwischen 1870 und 1900 war die Aktivität der
Firma Bontems in Paris besonders lebhaft.
 
Großer dekorativer Bontems Vogelkäfig mit zwei echten Singvögeln
Messingkäfig, Durchmesser 28 cm, Höhe 53 cm
Korpus Verkleidung aus gedrücktem Messingblech in typischem Bontems-Dekor
Beide Vögel zwitschern abwechselnd und bewegen Kopf und Schwanzfeder
Vermutlich um 1880 - 1900 hergestellt
 
Zum Vergrößern bitte auf die Fotos klicken. Es öffnet sich ein zweites Fenster !
 
Bontems um 1880 - 01.jpg
Bontems um 1880 - 05.jpg
Bontems um 1880 - 02.jpg
 
Bontems um 1880 - 04.jpg
Bontems um 1880 - 03.jpg
Bontems um 1880 - 06.jpg
 
 
 
 
 
 
 
 
Großer Singvogelkäfig
Blaise Bontems um 1870
 
Drei Vögel
Vergoldeter Käfig
Fünf Paneele aus Sévres-Porzellan
 

Mechanischer Singvogel von Bontems aus Paris. Um 1880.
 
Der Vogel singt mit einem komplexen
Uhrwerkmotor mit einem 3-Kammerigen Balg. Der Hersteller Bontems war
berühmt für die Schönheit seines
Vogelgesangs. Der Vogel ist mit echten
Vogelfedern gefiedert, um eine kleine rote Tangare nachzubilden.
 
 
 
 
 
 
 
Ein Bontems Vogelkäfig Automat um 1880
Interessante Einblicke in die Steuerungsmechanik.
Korpus: 13,5 x 22 x 22 cm - Höhe: 46 cm
 
- Alle Fotos lassen sich durch Anklicken vergrößern -
 
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 01.jpg
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 03.jpg
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 02.jpg
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 04.jpg
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 15.jpg
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 13.jpg
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 14.jpg
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 17.jpg
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 16.jpg
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 05.jpg
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 06.jpg
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 10.jpg
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 09.jpg
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 08.jpg
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 07.jpg
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 11.jpg
Bontemps um 1880 - Hoch 46 cm 13,5 x 22 x 22 cm - 12.jpg
 
 
 
 
Ein beeindruckender und informativer Webcast rund um mechanische Singvögel. Die vielen verschiedenen Arten, Geschichten und Aspekte der Restaurierung werden
im unnachahmlichen Stil von Michael und Maria Start von "The House of Automata" anhand aktueller Beispiele und fundierter Kenntnisse ihrer Funktionsweise präsentiert. www.thehouseofautomata.com
 
Produziert während der Pandemie im April 2020  Video ansehen
 
 
 
Früher Vogelautomat von Bontems - unrestauriert
Früher Vogelautomat von Bontems - unrestauriert
Zwei Original Vogelbälge eines Vogelautomaten von Bontems - unrestauriert
Früher Bontems Vogelautomat um 1850  mit 2 präparierten Vögeln.
Vergoldeter Holzkorpus. Unrestauriert (!)
 
 
 
Singvogelautomat von Blaise Bontems
19. Jh. um 1875
10 Vögel - 4 Schmetterlinge und ein Wasserfall !
Hier klicken
 
 Zwitscherautomat
Deutsches Museum München
 
Video dieses außergewöhnlichen Singvogelautomaten ansehen ?
  
Auf den Vogel klicken
 
Zu den international bekannten mechanischen Musikinstrumenten im Deutschen Museum in München gehört der sog. Zwitscherautomat mit Vogelstimmen. Hergestellt von Blaise Bontems in Paris um 1875.
 
Die Vögel singen, bewegen dabei ihre Köpfchen, schlagen mit den Flügeln oder trinken am täuschend nachgeahmten Wasserfall. Auch einige Schmetterlinge flattern. Den Gesang der Vögel erzeugen kleine Kolbenpfeifen. Alles angetrieben durch 4 getrennte Federwerke.
 
Mechanik der Flötentöne
Es wird zunächst ein Blasebalg betätigt, einen so genannten Doppelschöpfer. Wenn der eine Schöpfbalg aufgezogen wird, so wird gleichzeitig der andere zusammengedrückt und presst seine Luft ( der Orgelbauer sagt seit alters her Wind) in einen Magazinbalg.
 
Durch diesen steten Wechsel der beiden Schöpfer wird das Magazin immer gefüllt gehalten, während bei geringem Windverbrauch ein Überdruckventil geöffnet wird, um ein Platzen des Magazinbalges zu verhindern.
Der Wind gelangt dann in eine kleine Windlade, auf welcher die Pfeife steht. Sie ist im Prinzip einer Blockflöte ähnlich, doch werden die unterschiedlichen Tonhöhen nicht durch Abgreifen von Tonlöchern, sondern durch einen Kolben erzeugt, der sich im Inneren der Pfeife auf und ab bewegt.
 
Wenn sich der Kolben ganz am oberen Ende der Pfeife befindet, der eingeschlossene Luftraum also maximal lang ist, entsteht der tiefste Ton, je weiter der Kolben in die Pfeife hinein geschoben wird, je kleiner also der Luftraum wird, desto höher wird der Ton.
 
Die Bewegung des Kolbens ist auf einer Kurvenscheibe gespeichert, von ihr nimmt ein Taster die Kurven ab und überträgt die entsprechende Stellung auf den Kolben.
 
Mechanik des Gezwitschers
Diese Mechanik erzeugt aber nur flötende Töne, für das typische Gezwitscher eines Vogels ist eine zweite Scheibe notwendig, die ihrer andersartigen Einschnitte wegen auch Zackenscheibe genannt wird.
Hier sind ebenfalls unterschiedliche Höhen eingeschnitten, die wieder von einem Taster abgenommen werden. Dieser steuert die Luftzufuhr zur Pfeife mit Hilfe eines Ventils in der Windlade, indem er bei den Veränderungen der Tonhöhe kurzzeitig das Ventil schließt, damit den Ton unterbricht und durch den raschen Wiedereinsatz das typische Zwitschern erzeugt.
Die Gravierungen dieser beiden Scheiben müssen sehr genau aufeinander abgestimmt sein, um ein Verschmieren der Töne zu verhindern und einen der jeweiligen Vogelart entsprechenden Gesang entstehen zu lassen.
 
Bewegungen der Vögel
Die Bewegungen der Vögel sind ebenfalls auf Kurvenscheiben gespeichert, werden aber auch mit Hilfe von Exzenterscheiben erzeugt.
 
So kann der Vogel den Schnabel im Rhythmus des Gesanges öffnen, er bewegt Kopf und Schwanz und flattert mit dem Gefieder.
 
Auch hier haben die Erzeuger solcher Wunderwerke die typischen Bewegungen des jeweiligen Vogels genau nachgeahmt. Das ununterbrochene Fließen des Wasserfalls Imitiert ein gleichmäßig sich drehender, spiralförmig gezogener Glasstab.
 
Zehn Vögel und vier Schmetterlinge zur gleichen Zeit
Die meisten Vogelautomaten sind nur mit einem Vogel besetzt. Hier reicht ein Federwerk aus, um Gesang und Bewegungen zu erzeugen.
Auch die selteneren Instrumente mit zwei oder drei Vögeln werden noch von einem Federwerk angetrieben.
 
Der Automat des Deutschen Museums besitzt zehn Vögel, vier Schmetterlinge und den Wasserfall. Zu deren Antrieb sind vier Federwerke notwendig, die einzeln aufgezogen werden müssen.
Blaise Bontemps Ende 19. Jh. Höhe. 58 cm
 
Noch ein Beispiel von
Blaise Bontems
Ende 19. Jh. Höhe 58 cm
 
 
Das stärkste Werk bewegt vier Kolibris, die singend von Zweig zu Zweig flattern, ein fünfter Kolibri sitzt brütend auf seinem Nest. Es bewegt auch den Wasserfall, von dem ein Vogel trinkt, und schließlich noch einen Vogel auf der gegenüberliegenden Seite, der nach einem Wurm pickt.
 
Das zweite Werk imitiert nur die Nachtigall mit Gesang und Bewegung, das dritte einen anderen Vogel, der sich ebenfalls bewegt und dabei singt. Das letzte Federwerk lässt die vier Schmetterlinge flattern, dazu schaut ein Vogel aus seiner Nesthöhle im Baum, er blickt heraus und zieht sich dann wieder zurück.
 
 
 In Tabakdosen, Pendulen und Vogelkäfigen wurden ein- oder mehrere Vögel eingebaut. Ihre Bewegungen mit dem Kopf und dem Schnabel, den Flügeln und dem Schwanz waren sehr natürlich. Auch ihr zwitschern begeisterte das Publikum.
 
 
Bontems Vogelautomat Bewegungsautomat
Bontems Vogelautomat Bewegungsautomat
Bontems stellte auch "lebendige
Landschaften" mit springenden,
sich drehenden und
zwitschernden Vögeln her.
 
Echte getrocknete Blätter mit
Uhr in Pappmaché Landschaft.
 
Genauso wie der berühmte
Automaten Hersteller
Phalibois, ebenfalls in Paris.
 
Infos zu PHALIBOIS hier:
 
 
 
BONTEMS um 1862 -1.jpg
BONTEMS um 1862 -2..jpg
 Klick auf die Fotos zum Vergößern
Bontems Bewegungsautomat
 
mit beweglichen Singvögeln
und Wasserfallautomat
unter einem Glasdom.
 
Um 1860 in Paris gefertigt
 
Bontems stellte auch Volieren mit sechs und mehr Vögeln her. Sie waren auf einen Sockel montiert, der oft ausser dem Mechanismus noch ein Uhrwerk mit Zifferblatt enthielt. das die Stunden anzeigte.
 
Nach jeder Stunde begannen die Vögel zu singen. Sie saßen auf einem oder mehreren Bäumen. Manche hüpften von einem Ast zum andern oder drehten sich im Kreis.
 
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Wie funktionieren diese
Singvogelautomaten eigentlich?
 
Bontems Automat um 1900 - 0000.jpg    Bontems Automat um 1900 - 000.jpg
Zum Vergrößern der Fotos diese bitte anklicken
 
 
Das Werk eines mechanischen Singvogels hat zwei Funktionen.
Zunächst muß das Vogelgezwitscher erzeugt werden und darüber hinaus soll der künstliche Vogel so bewegt werden, daß er möglichst lebensecht wirkt.
 
Das mechanische Ur-Prinzip der Singvogel Automaten ist seit 1752 fast unverändert. Egal ob kleine Singvogel (Tabak-) Dose, oder großer Singvogel-Käfig Automat.
 
Der Kraftantrieb erfolgt grundsätzlich mittels einer Aufzugfeder welche normalerweise in einem Federhaus untergebracht ist.
 
Bei den großen Singvogel Käfigautomaten sind diese extrem stark und kräftig ausgebildet um der vielfachen mechanischen Reibung - hervorgerufen durch diverse anzutreibende Komponenten - genügend Kraft gegenüberzustellen.
 
Ein Blasebalg presst Luft in eine Druckkammer. Von dort wird die Luft in eine Pfeife geleitet, in deren Innern sich ein beweglicher Kolben befindet.
 
Der Blasebalg arbeitet wie in anderen pneumatischen Instrumenten.
Mit einem Schöpfer wird über ein Ventil Luft von außen angesaugt und in einem nächsten Arbeitsgang einem Magazin zugeführt.
 
Dieses Magazin verfügt über ein kleines Überdruckventil, um zu verhindern, daß zuviel Luft (der Fachmann spricht von Wind) im Magazin entsteht, so daß das Magazin platzen würde.
 
Bontems Automat um 1900 - 00.jpg
Großer Singvogel Käfigautomat
von Bontems / Paris um 1900
Bontems Automat um 1900 - 29.jpg
Zum Vergrößern
der Fotos diese bitte anklicken
 
Durch eine kleine winzige Windlade wird dieser Wind einer einzigen Pfeife zugeführt.
 
Diese Pfeife erzeugt Töne unterschiedlicher Tonhöhe dadurch, daß sich in ihrem Hohlraum ein Kolben auf und nieder bewegt.
 
Befindet sich der Kolben am äußeren Ende der Pfeife, so ist der Ton tiefer und umgekehrt klingt er höher.
 
Gesteuert wird das Auf und Ab des Kolbens durch eine Kurven-Scheibe auf der ein sog. Abreißer die Höhen der Kolbeneinstellungen abtastet.
 
 
 
 
Am Ende dieses Videos (6,5 Minuten) kann man die Mechanik
eines Bontems Vogelautomaten in Funktion beobachten.
 
Bontems Automat um 1900 - 18.JPG 
 
 
 
 
 
 
 
 Gleichzeitig wird über eine zweite Steuerungsscheibe der Stecher für die Ventillade gesteuert.
Wie bei einer Holzwalzendrehorgel muß auch hier durch einen Stecher das Ventil geöffnet werden, um den Wind in die Pfeife zu pressen.
Diese beiden Scheiben sind mit großer Exaktheit aufeinander abgestimmt, da es anderenfalls zu einem Verschmieren der Töne kommt.
 
Die Luftöffnung funktioniert nur dann, wenn sich der Kolben an ganz bestimmten Stellen befindet, welche mit den entsprechend gewählten Noten übereinstimmen.
 
Bontems Automat um 1900 - 19.JPG
Die Bewegung der Hebel wird von dünnen Metallstäben, die durch Röhren gleiten, auf Schnabel und Schwanz des Vogels übertragen, die sich bewegen, wenn der Vogel pfeift.
 
Über eine sehr sinnvolle Mechanik werden die Vögel durch kleine Exzenterscheiben bewegt. Es öffnet sich der Schnabel synchron während der Pfeifton entsteht und der Vogel dreht sich um seine Achse und schlägt aufgeregt mit seinem Gefieder.
 
Es gibt noch mechanische Singvögel, die außerdem den Kopf oder die Augen verdrehen. In größeren Werken (Bewegungsautomaten) springen die Vögel in einem Baum sogar von Ast zu Ast und drehen sich dabei.
Hier handelt es sich also um feinste Feinwerktechnik, welche nicht in einer Massenproduktion angeboten wurde.
 
 
 
 
Nach der vielen Theorie folgen zwei
schematische Abbildungen in welchen ich die
Mechanische Funktionsweise noch einmal darstelle !
 
Schematische Darstellung Funktionsweise Mechanischer Singvogel
 
    Schematische Darstellung
    eines Mechanischen Singvogels
    Funktionsweise der Kolbenpfeife eines Vogeautomaten
    Funktionsweise der Kolbenpfeife
     
    Durch Federwerkantrieb dreht sich die Welle a.
     
    Sie treibt den Balg b an, der die Luft für die Pfeife liefert.
     
    Die Luft gelangt wie dargestellt, in die Öffnung c der Pfeife d und verlässt die Pfeife über die
    Öffnung e.
     
    Die Tonhöhe steuert der Kolben f der über die Kurvenscheibe g in seiner Stellung verändert wird.
     
    Die Kurvenscheibe wird ebenfalls über die Welle a angetrieben.
     
    Außer der Kurvenscheibe gibt es auf der Welle a weiterhin eine Zackenscheibe h,
    die über die Stange i und die Ventilklappe k die Luftzufuhr zur Pfeife steuert.
     
    Auf diese Weise wird die Vogelstimme zeitweise unterbrochen, die schärferen Anlaute hervorgebracht und damit auch das Zwitschern nachgeahmt. Die kleinste Kolbenpfeife hat einen Durchmesser von 6.5 mm und konnte zwischen d4 und d5 tönen.
     
     
     
     
     
 
 
 
 
 
 
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