Autor dieser Seiten:  Detlef Knick - Berlin 
 
 
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square30_yellow.gif Art Déco Tischuhren u.a. Junghans 1920 - 1940
square30_yellow.gif Reparaturständer für Großuhren selbst gebaut
square30_yellow.gif Fachbegriffe der Uhrentechnik Deutsch-Englisch  Wörterbuch
 
 
 
J u n g h a n s 
Art Déco Tischuhr / Kaminuhr
 
1920 - 1940
 
 
 Junghans W203 Art Deco Tischuhr
 
Junghans Art Déco Tischuhr 1920-1940
 
Maße: L x H x T
42,5 cm x 25 cm x 12 cm
 
Klang des Rundgong dieser Uhr anhören  
Quadratisches geprägtes Zifferblatt  aus Messing mit arabischen Ziffern und polierten Messingzeigern.
 
Holzkorpus, wohl Eiche - dunkel gebeizt.
 
Klassisches Design im Stil des Art Déco
ab 1920. Speziell das Zifferblatt (!)
 
Messingplatinen Werk W 203 gemarkt mit 8-strahligem Junghans-Stern mit der Zusatzbezeichnung "Württemberg".
 
Massive Stahl- Ankerhemmung. Schloßscheiben Schlagwerk. Schlag zur halben und vollen Stunde auf einen Rund-Gong. Auch als Klangspirale bezeichnet.
 
Gangdauer ca. 1 Woche.
 
 
Eine weitere Art Déco Tischuhr wird auf dieser Seite weiter unten  vorgestellt.
 
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Junghans-Stern - Die Junghans Warenzeichen von 1877 bis heute
 
Warenzeichen 1877
 
1877
Warenzeichen 1888
 
1888
5-zackiger Stern
Warenzeichen 1890
 
1890
8-zackiger Stern
Derzeitiges Warenzeichen
 
 
Heute
 
 
 
 Junghans W203 Art Deco Tischuhr 01.JPG
 
Art Déco Tischuhr ca. 1920
Junghans W203 Art Deco Tischuhr 06.JPG
 
Messing Zifferblatt
mit stark geprägten Ziffern.
Polierte Messing-Zeiger.
Junghans W203 Art Deco Tischuhr 03.JPG
 
Messing Zifferblatt in Gold-Rotem
Farbspektrum. Also ein hoher Kupferanteil
im Verhältnis zum Zinkanteil !
 
 
 
 
Erhard Junghans
 
Erhard Junghans
Die Firma Junghans ist ein Uhrenhersteller, der 1861 von Erhard Junghans und seinem Bruder Xaver Junghans in Schramberg im Schwarzwald als "Gebrüder Junghans" gegründet wurde.
 
Die Firma wurde in den folgenden Jahren mit zeitweise über 3000 Beschäftigten und einer Jahresproduktion von 3 Millionen Stück der größte Uhrenhersteller der Welt.
 
Heute wird der Markenname Junghans von zwei voneinander unabhängigen Gesellschaften geführt.
 
1. Der Uhrenfabrik Junghans GmbH & Co. KG
2. Junghans Microtec GmbH  (Herstellung von Wehrtechnik)
 
Beide Gesellschaften sind aus der früheren Gebrüder Junghans AG hervorgegangen.
 
 
 
Junghans Uhrenfabrik im Jahr 1898
 
Zum Junghans Archiv   Zum Junghans Archiv
 
 
Zunächst wurden nur Gehäuseteile für andere Uhrenhersteller im Schwarzwald fabriziert. Ab 1866/67 konnten die ersten eigenen Uhrwerke hergestellt werden.
 
Die Tagesproduktion lag im Jahr 1870 bei etwa 60 Uhren. Im gleichen Jahr starb Erhard Junghans worauf die Witwe Luise Junghans die Firmenleitung übernahm.
 
1875 wurde die Firma an die Söhne Erhard d. Jüngere und Arthur verkauft. Erhard d. Jüngere übernahm die kaufmännische und technische Leitung.
 
 
Bereits 1883 und nochmals 1894 versuchte Arthur Junghans eine Fertigung einfacher Taschenuhren aufzubauen. Eine Reihe von Fehlschlägen zwangen ihn jedoch dazu, diese Bemühungen wieder einzustellen.
 
Junghans Fabrik Ende 19. Jh.
 
 
 
Junghans W203 Art Deco Tischuhr 05.JPG
 
Korpus Eichenholz dunkel gebeizt
 
Junghans W203 Art Deco Tischuhr 04.JPG
 
Rückseite mit geschlossener Tür
 
Junghans W203 Art Deco Tischuhr 08.JPG
 
Rundgong / Klangspirale
Klang anhören ->  
 
 
Junghans Werbung um 1903
"Vereinigte Uhrenfabriken von Gebr. Junghans und Th. Haller A.G. Schramberg"
 
 
Junghans W203 Art Deco Tischuhr 09.JPG
 
Wesentlich für einen Rundgong ist,
dass der angeschlagene Tonstab in runder Form gebogen ist und in einem Massestück gelagert ist, welches über einen weiteren Stab in einem zweiten Massestück gelagert ist. --->
 
---> Das zweite Massestück wird am Uhrengehäuse verschraubt. Durch die rund gebogene Ausführung des Tonstabes ist es möglich, sehr lange Tonstäbe auch in kleinen Uhrengehäusen unterzubringen.
Dies wird oft dazu genutzt, um einen besonders tiefen und vollen Klang zu erreichen. Rundgongs erlauben eine sehr flache Bauweise des Uhrengehäuses.
 
 
Junghans W203 Art Deco Tischuhr 02.JPG
 
Durch die Fusion mit der Schwenninger Firma Thomas Haller AG - die bereits seit Mitte der 1890er Jahre erfolgreich Taschenuhren fabrizierte und vermarktete - konnte Junghans ab 1900 sein Sortiment auch um diese Sparte erweitern.
 
Der Junghans Stern !
1888 präsentierte das Unternehmen als Markenzeichen einen fünfstrahligen Stern mit einem
" J " in dessen Mitte.
 
Im Jahr 1890 bekam dieser Stern acht Zacken. Er ist heute noch das Markenzeichen des Unternehmens.
 
Ab ca. 1903 wurden Junghans Uhren im Lauf der Jahre zum Begriff erschwinglicher und hochwertiger Qualität aus Deutschland und fanden weltweit reißenden Absatz.
 
1903 war Junghans, mit über 3000 Beschäftigten und einer Produktion von jährlich mehr als 3 Millionen Uhren die größte Uhrenfabrik der Welt.
 
Ab 1927, nach großen Erfolgen im Bau von Taschenuhren, wurden bei Junghans ab 1927 in Kleinserie die ersten Armbanduhren gefertigt.
Junghans W203 Art Deco Tischuhr 07.JPG
Junghans W203 Art Deco Tischuhr 14.JPG
 
- Vorderansicht -
Messingplatinen Werk gemarkt W 203
Junghans W203 Art Deco Tischuhr 16.JPG
 
- Rückansicht -
Mit Schlagwerkhammer, Pendelfeder und ganz rechts außen, teilweise zu sehen, die sog. "Schloßscheibe" womit die Schlagwerkfolge gesteuert wird. Vorn rechts das Hebnägelrad, womit der Schlagwerkhammer angehoben wird.
 
Junghans
Uhrwerk W 203
 
Ein standardisiertes,
industriell hergestelltes Werk.
 
Vermutlich ab 1920 gefertigt ?
 
Schlagwerksteuerung mit
einer Schloßscheibe wie bei frühen Pariser Rundpendulen Uhrwerken.
 
Später wurden dafür meistens
sog. Rechenschlagwerke eingesetzt.
 Junghans W203 Art Deco Tischuhr 13.JPG
 
Draufsicht mit Ankerhemmung und Flügelrad/Windrad zur Drehzahl Regulierung
Junghans W203 Art Deco Tischuhr 12.JPG
 
 
 
 
 
 Junghans W203 Art Deco Tischuhr 15.JPG
 
 Messingplatinen Werk gemarkt mit W 203 und 8-strahligem Junghans-Stern.
Mit der Zusatzbezeichnung "Württemberg". Rechts - von Pendel verdeckt - die Ziffer 304
 
 
 
 
 Der Stil "Art Déco" 1920 - 1940
 
Stilbezeichnung für eine französische und internationale Richtung in Design, Kunstgewerbe, Architektur und bildender Kunst der Jahre 1920-1940.
 
Der Begriff Art déco (abgeleitet von frz. l' art décoratif = dekorative Kunst) entstand erst sehr viel später um 1966 im Zusammenhang mit der Ausstellung «Exposition Internationale des Arts Décoratifs et Industriels Modernes», die 1925 in Paris stattfand.
Die Art déco steht in direkter Nachfolge des Jugendstils, von dem sie zahlreiche  Stilmerkmale aufnahm.
 
Woran erkennt man diesen Stil ?
Charakteristische Merkmale sind klare geometrische Formen und scharfe Brüche. Die typischen Ornamente des Art déco setzen sich aus Bögen, Stufen, Winkeln und gezackten Linien zusammen.
„Die Ästhetik des Art déco basiert auf der ungewöhnlichen Kombination unterschiedlicher Texturen, Farben und Materialen. Elegante Linien und ein oft geometrisches Dekor sind typisch.
Klare Farben dominieren. Dominierend ist die Wirkung von oft polierten Oberflächen und Struktur. Man wandte anspruchsvolle Lackiertechniken an und verarbeitet edle und oft teure Materialien wie etwa Elfenbein und Perlen aus Afrika neben neuen Materialien wie Bakelit.
 
Ihren größten Einfluss entfaltete die Art déco in der Gestaltung von Mobiliar, Einrichtungsgegenständen, Stoffen und nicht zuletzt im Bereich der Innenarchitektur, die von edlen, spiegelnden Materialien und einem bevorzugten  Einsatz geometrischer Hell-Dunkel-Kontraste geleitet wird.
 
Typisch waren klare, glatte, elegante Formen und leuchtende kontrastierende Farben. Anders als im Jugendstil mit seiner Asymmetrie und den Blumenelementen war nun wieder eine strenge Symmetrie gefragt.
 
Abgestufte Formen waren sehr beliebt und standen im Kontrast zu den Kurven des Jugendstils. In den dreißiger Jahren wurden auch stromlinienartige Formen modern.  Nicht nur bei Gebäuden, sondern auch bei Autos wurde es eingesetzt.
 
 Junghans W203 Art Deco Tischuhr 10.JPG
 
Uhrwerk Junghans W 203
Relativ schweres eingehängtes Pendelgewicht = 106 gr.
 
 
 
 
Junghans W203 Art Deco Tischuhr 11.JPG
 
- Vordseransicht -
 
 
 Junghans W203 Art Deco Tischuhr 18.JPG

Junghans W203 Art Deco Tischuhr 17.JPG 
 
 
Alte Großuhren Demontieren
 Reinigen, Ölen und Einstellen
 
 
 
 
 
 
 
 
Art Déco Tischuhr 1920-1940
Vermutlich Junghans
 
 
 
 
 Maße: L x H x T   34 cm x 20,5 cm x 13 cm
Mit drei Klangstäben / Stab-Gong. Hier anhören ->  
 
 
 Foto aus einem alten Junghans Katalog
Abb. aus einem alten Junghans Katalog um 1930
 
Zum Junghans Archiv   Zum Junghans Archiv
  
 
Art Déco Tischuhr um 1920-1940 hergestellt.
 
Dekorativer, an allen Ecken abgerundeter Holzkorpus mit einem schön gezeichneten und gut erhaltenen Furnierbild.
 
Aufgesetzte verchromte arabische Metall-Ziffern, sowie verchromter Minuten- und Stundenzeiger. Typisch Art Déco (!)
 
Messing Platinen Uhrwerk mit halb- und Vollstunden Schlag auf drei Klangstäbe mit verschienenen Tonhöhen.
 
Das Werk ist nicht gemarkt, entspricht aber dem technischen Standard dieser Zeit wie z.B. bei Junghans. Original Pendel und Schlüssel.
 
Gangdauer ca. 14 Tage.
 
 
Art Deco Tischuhr 07.jpg
 
Metall Ziffern und Zeiger verchromt
Typisch Art-Déco
 
Art Deco Tischuhr 04.JPG
 
 
Ein dekorativer Holz-Korpus
 
 
Art Deco Tischuhr 01.JPG
 
 
 
 
 
 
Art Deco Tischuhr 05.JPG
 
 Gut erhaltenes Furnier
 
Art Deco Tischuhr 03.JPG
 
Abgerundete Ecken
 
Art Deco Tischuhr 02.JPG
 
Vorderansicht
 
Art Deco Tischuhr 10.JPG
 
Blick auf die Schlagwerkhämmer
und den 3-Stab Gong.
Für den Transport kann das
Pendel ausgehängt werden
 
 
 
 
Art Deco Tischuhr 09.JPG
 
Art Deco Tischuhr 11.JPG 
 
Mit Stab-Gong aus 3 Klangstäben
Hier anhören ->
 
Ein Stabgong besteht aus typischerweise
2, 3, 4 oder 8 geraden Klangstäben, die in
einem Massestück gelagert sind, welches
direkt am Uhrengehäuse befestigt ist.
 
Stabgongs können bei der Herstellung
unterschiedlich gestimmt werden, sodass der
Stabgong sehr universell für verschiedenste
Schläge Verwendung findet.
 
 
 
 
 
 
 
Art Deco Tischuhr 08.JPG
 
Dekorative
Rundungen
überall
 
Art Deco Tischuhr 06.JPG
 
 
Art Deco Tischuhr 19.JPG 
 
Messing-Platinen Uhrwerk
aus industrieller Massenproduktion
wie zu damaliger Zeit auch
bei Junghans üblich.
Werk ist nicht gemarkt (!)
 
 
Art Deco Tischuhr 16.JPG
 
Die Schlagwerkhämmer werden leicht zeitversetzt angehoben und fallen
durch die Schwerkraft herunter.
 
Art Deco Tischuhr 18.jpg 
 
Ankerhemmung mit
verschiebbaren Stahlpaletten
 
Art Deco Tischuhr 15.JPG
 
Drei Schlagwerk Hämmer
 
Art Deco Tischuhr 14.JPG
 
Rechen-Schlagwerk  
 
Art Deco Tischuhr 17.JPG
 
Ankerhemmung mit
verschiebbaren Stahlpaletten
 
 
Art Deco Tischuhr 13.jpg
 
Eingehängtes abnehmbares
Pendel / Schlüssel
 
Art Deco Tischuhr 12.jpg
 
Bodenansicht. 4 Befestigungsschrauben
für den 3-Stab Gong
 
 
 
 
 
 
 
 
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